Horchposten Hosp: Nobel Musik

Von Albert Hosp · · 2002/05

Dass justament der Erfinder des Dynamits einen Preis für die „Erhaltung des Friedens“ ins Leben rief, wäre vielleicht eine eigene Glosse wert. Doch er ist unter den von Alfred Nobel testamentarisch verfügten Fünf (Literatur etc.) der vielleicht wichtigste; gewiß erhält er die größte Aufmerksamkeit. Den PreisträgerInnen wird diese freilich schon bald wieder entzogen.

Wer erinnert sich z.B. an Auung San Suu Kyi aus Burma, Preisträgerin 1991? Sie steht auch elf Jahre später noch immer unter Hausarrest, auch wenn die norwegische Organisation Worldview Rights Kyi zu unterstützen versucht. Im Jahr 2001, als die Nobelpreise zum 100. Mal verliehen wurden, haben Worldview Rights und das Plattenlabel kkv die vorliegende CD initiiert. Künstlerinnen und Künstler aus elf Ländern singen und rezitieren da, in der Sprache ihrer Länder und im musikalischen Vokabular zwischen traditioneller Musik und Pop. Originalzitate, von Martin Luther King über Mutter Teresa bis Eli Wiesel, wurden geschickt in die Arrangements eingestreut. Nun, Musik-Produkte im Dienste einer guten Sache verfügen nicht immer über musikalische Qualität. Hier allerdings dürfen wir die Sache loben UND genießen. Anspieltipp: „The countless tombstones are silent“, mit Chiwoniso aus Zimbabwe und dem irischen Popstars Sinead O’Connor, sowie Yitzhak Rabin und Yassir Arafat. Letztere beide erhielten 1994 den Preis. Wer erinnert sich noch…?
„Make me a channel of your peace.“ Kris Kristofferson, Sinead O’Connor, Mari Boine, Chiwoniso, Susana Baca und viele andere. Kirkelig kulturverksted. www.kkv.no. Österreichvertrieb Ixthuluh.

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